Vorteile der Mediation
Im Geschäftsleben sind Störungen der gemeinsamen Zusammenarbeit nicht nur wirtschaftlich, sondern auch emotional für die einzelnen Akteure nachteilig. Werden diese Störungen im Wege gerichtlicher Auseinandersetzungen entschieden, fühlen sich die Streitenden oft nicht verstanden oder die Entscheidungen werden als „nicht gerecht“ empfunden. Dies ist nachvollziehbar, da Gerichte nur begrenzt individuelle Interessen berücksichtigen oder emotionale Störungen aufarbeiten können. Ein streitiges Urteil basiert auf der ex-post Bewertung eines Sachverhalts anhand einschlägiger Rechtsnormen und Anspruchsgrundlagen. Die Beteiligten müssen sich damit der Entscheidung eines Dritten beugen. Ihnen stehen nur bestimmte Handlungsoptionen und begrenzte Rechtsmittel offen.
Begleitet werden diese Verfahren durch hohe Transaktions- und Verfahrenskosten, letztere meist in Abhängigkeit vom Streitwert, und langwierige juristische Verfahren, die – einmal bekannt – geeignet sind, auch das Ansehen der im Geschäftsleben Beteiligten in der Öffentlichkeit zu schädigen.
Die Wirtschaftsmediation bietet demgegenüber vorteilhafte Alternativen. Sie eignet sich zur Beilegung bzw. Vermeidung von Konflikten in annähernd allen Wirtschaftsbereichen, sowohl bei innerbetrieblichen als auch bei externen Wirtschaftsstreitigkeiten.
– vielseitig und selbstbestimmt –
Der wesentliche Vorteil eines Mediationsverfahrens ist, dass – anders als in einem Gerichtsverfahren – nicht nur vermeintlich maßgebliche Rechtspositionen erörtert und berücksichtigt werden. Vielmehr kommen gerade diejenigen Interessen und Bedürfnisse zur Sprache, die vordergründig nicht bedeutsam erscheinen, letztlich aber eine wesentliche Ursache des Konfliktes darstellen. Oft wird diese Situation mit einem Eisberg verglichen, bei dem auch nur etwa 1/10 seiner Masse an der Oberfläche erkennbar ist. Die Berücksichtigung auch dieser Interessen führt letztlich zu einer für beide Medianten deutlich tragfähigeren und von ihnen daher wesentlich stärker akzeptierten Lösung.
– zukunftsorientiert und innovativ –
Von Vorteil ist, dass die von beiden Konfliktparteien erarbeitete Lösung von ihnen selbst auf ihre nachhaltige Umsetzbarkeit hin geprüft wird. Häufig kommen hierbei ganz innovative Lösungsansätze zum Tragen.
– vertraulich –
Ein weiterer wesentlicher Vorteil eines Mediationsverfahrens ist dessen Vertraulichkeit. Anders als ein Gerichtsverfahren wird die Mediation nicht in der Öffentlichkeit ausgetragen. Der Mediator und die in die Durchführung des Mediationsverfahrens eingebundenen Personen sind gesetzlich zur Verschwiegenheit verpflichtet. Eine Ausnahme gibt es im Bereich der Organisationsmediation, bei der es gerade zu einer gewissen „Entprivatisierung“ des Konflikts kommt.
– kostengünstig –
Hinzu kommt, dass ein Mediationsverfahren regelmäßig deutlich kostengünstiger durchgeführt werden kann als ein vor einem (Schieds-)Gericht ausgetragener Rechtsstreit. Die Parteien können in der Mediation die Kosten individueller beeinflussen, indem sie selbst über die Verhandlungsdauer, den Ort oder eine etwaige Einbeziehung Dritter befinden. Einen Kostenrechner für Gerichts-, Schiedsgerichts- und Mediationsverfahren finden Sie beispielsweise hier http://mediation-works.de/kostenrechner/
– schnell –
Nachdem sich die Parteien fĂĽr diese Art der Konfliktbeilegung entschieden haben, kann ein Mediationsverfahren innerhalb weniger Tage oder Wochen erfolgreich abgeschlossen sein. Ein Rechtsstreit dagegen, dessen Ausgang oft – auch nach vermeintlich klarer Rechtslage – ungewiss ist, dauert erfahrungsgemäß mindestens einige Monate – wenn nicht sogar Jahre – in 1. Instanz. Gerade dieser Zeitfaktor gewinnt fĂĽr alle Beteiligten zunehmend an Bedeutung. Insbesondere im Bereich der Wirtschaftsmediation kommt heute mehr denn je einer schnellen Entscheidung fĂĽr alle Beteiligten besondere Bedeutung zu.