Mediation als Chance für Familienunternehmen im Rahmen der Unternehmensnachfolge

By admin Juli 20th, 2010

Für Familienunternehmen / Family Offices ist die Nachfolgeregelung im Unternehmen häufig Anlass für Auseinandersetzungen, insbesondere wenn mehrere Verwandtschaftslinien im Unternehmen bestehen, aus denen heraus unterschiedliche Interessenpolitik verfolgt wird. Populäres Beispiel war die Auseinandersetzung um die Zukunft von Porsche im Jahr 2009.

Im Rahmen eines Workshops der IHK Koblenz/Neuwied zum Thema FamilienCharta fand am 17.Juni 2010 mit Vertretern verschiedener Familienunternehmen, Vertretern der IHK (Dr. Sabine Dyas und Ralf Lawaczeck) sowie m.con (Andreas Ruf) u.a. ein intensiver Austausch über die Möglichkeiten der Mediation bei Auseinandersetzungen um die Nachfolge in Familienunternehmen statt.

In den Gesprächen wurde herausgearbeitet, worin für Familienunternehmen genau die Vorteile des Mediationsverfahrens gegenüber einem Weg durch die Gerichtsinstanzen bestehen. Neben der Zeit- und Kostenersparnis liegt der große Gewinn in der einvernehmlich getroffenen Regelung für die Zukunft, die dann – weil einvernehmlich – auch von Allen getragen wird. Ein weiterer Pluspunkt liegt in der Möglichkeit für die Unternehmen, den Streit nicht öffentlich auszutragen und damit im Markt u.U. negative Reaktionen vermeiden zu können. Bei Porsche wirkte sich die Auseinandersetzung um die Unternehmenszukunft sogar auf den Börsenkurs aus.

Für die Veranstaltung hatte die Firma Verpoorten als typisches Familienunternehmen an ihren Unternehmenssitz in Bonn eingeladen und Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt. Den Teilnehmern wurde auch Gelegenheit geboten, bei einer Werksbesichtigung die Herstellung des wohl bekanntesten Eierlikörs zu besichtigen.

Andreas Ruf MRICS
stv. Vorsitzender m.con
Verband für Mediation und Conflictmanagement e.V.

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3 Responses to “Mediation als Chance für Familienunternehmen im Rahmen der Unternehmensnachfolge”

  1. Sören Says:

    Auch spannende Unternehmensnachfolge-Konflikte bieten Schlecker und Dr. Oettker…
    Mediation finde ich eine super Alternative! Mal ganz abgesehen von – wie von Ihnen erwähnt – Zeit- und Kostenersparnis: Zieht man nicht vor Gericht, so erspart man sich, dass sich die Fronten verhärten. Ich denke, wenn man einmal begonnen hat vor Gericht gegeneinander zu “kämpfen”, dann wird es sehr sehr schwer, wieder zu einem humanen Verhältnis zurückzufinden…
    Interessant, dass Verpoorten so etwas anbeitet! Insgesamt ein interessanter Beitrag.
    Ich möchte dem gerne noch einen sehr aktuellen Artikel beifügen, welchen ich eben gelesen habe.
    Es geht dort darum, dass – gerade in Deutschland – sehr oft der Nachwuchs nicht den elterlichen Betrieb übernehmen will. Das kam in einer Studie heraus, bei der mehr als 28.000 Studenten in 26 Ländern befragt wurden. Im Artikel erklärt Herr Englisch, der die Studie mitdurchführte, woran das liegen kann.
    Wirklich super interessant…
    Ich will jetzt nur kurz den Anfang wiedergeben. Herr Englisch nennt drei mögliche Gründe: die Familiengrößen nehmen immer mehr ab, also gibt es immer weniger mögliche Nachfolger; die Nachkömmlinge legen sehr viel Wert auf Selbstbestimmung; wir leben in einer Multioptionsgesellschaft – die Studenten haben nicht mehr einen Job auf Lebenszeit, sondern nur eine Zeit lang.
    Wen es interessiert, der sollte unbedingt selbst nachlesen: http://www.marktundmittelstand.de/nachrichten/strategie-personal/ich-will-das-unternehmen-nicht/

  2. Sarah Weiler Says:

    Hallo!
    Ich denke auch, dass so ein Verfahren durchaus sinnvoll ist. Bei Konflikten leidet nicht nur die Familie sondern auch das Unternehmen. Eine rechtzeitige Nachfolgeplanung ist hier Prämisse für eine erfolgreiche Übergabe. Hier http://www.bridge-imp.de/blog-artikel/items/unternehmensnachfolge-mittelstand-ein-langer-prozess.html habe ich noch einen interessanten Blogartikel zur Unternehmensnachfolge im MIttelstand gefunden!
    Liebe Grüße S. Weiler

  3. Marika Says:

    Man sollte die Unternehmensnachfolge wirklich gut strategisch einplannen. Diese Entscheidung sollte niemals überstürzt getroffen werden.

    http://de.globalbroker.biz

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